“Der Tod von San José de Calasanz” – Eine Reflexion über Licht und Schatten in der mexikanischen Kunst des 18. Jahrhunderts!

blog 2025-01-07 0Browse 0
  “Der Tod von San José de Calasanz” – Eine Reflexion über Licht und Schatten in der mexikanischen Kunst des 18. Jahrhunderts!

Während die Kunstgeschichte Europas im 18. Jahrhundert von Rokoko und Aufklärung geprägt war, erlebte Mexiko eine faszinierende Blütezeit der religiösen Malerei. Künstler wie Miguel Cabrera und Juan Rodríguez Juárez schufen Meisterwerke, die den tiefen Glauben der mexikanischen Bevölkerung zum Ausdruck brachten und gleichzeitig Einblicke in die komplexe Gesellschaft jener Zeit ermöglichten. In diesem Kontext ragt das Werk von José de Ibarra hervor – ein Künstler, der für seine

präzisen Details und dramatische Lichtführung bekannt war.

“Der Tod von San José de Calasanz”, ein beeindruckendes Gemälde aus dem Jahr 1764, ist ein eindrucksvolles Beispiel für Ibarras Stil und gleichzeitig eine tiefgründige Reflexion über den Übergang vom irdischen Dasein zum ewigen Leben.

Das Gemälde zeigt den heiligen José de Calasanz auf seinem Sterbebett, umgeben von seinen Schülern und religiösen Würdenträgern. Die Szene spielt in einem klaren, gut beleuchteten Raum, der durch ein großes Fenster natürliches Licht empfängt.

Dieses Licht, typisch für Ibarras Werke, fällt diagonal auf die Figuren, wodurch starke Kontraste zwischen Licht und Schatten entstehen. Die Gesichter der Anwesenden sind von Trauer erfüllt, doch gleichzeitig strahlt in ihren Augen eine tiefe Hingabe zum Heiligen. Der Heilige selbst, dargestellt in einem Gewand aus feinem Stoff, erscheint ruhig und gelassen, als wäre er bereit für den Übergang in die andere Welt.

Seine Hand ruht auf einer Bibel, was seinen tiefen Glauben symbolisiert. Der Künstler hat die Details des Raumes mit großer Sorgfalt wiedergegeben: ein reich dekorierter Tisch mit Kelch und Hostie, wertvolle Gobelins an der Wand und ein kostbares Kruzifix über dem Bett.

Diese Elemente unterstreichen den Reichtum und die

Religiosität der Zeit. Doch Ibarras Werk ist mehr als nur eine

detaillierte Darstellung einer historischen Szene. Es handelt sich um eine

tiefgründige Reflexion über den Tod und das

ewige Leben, die durch die symbolische Verwendung von Licht und

Schatten zum Ausdruck kommt. Das

Licht, das auf den Heiligen fällt, kann

als Symbol für seine approaching salvation

interpretiert werden, während die

Schatten der anderen

Figuren ihre Trauer und ihren Verlust

darstellen.

**Ibarras Stil – Präzision und

Dramatismus**

José de Ibarra war bekannt für seinen präzisen

Pinselstrich und seine detaillierte

Darstellung von Architekturen und

Gewändern. In “Der Tod von San José

de Calasanz” sind diese Fähigkeiten

besonders deutlich sichtbar. Die

Falten der Gewänder, die Struktur

der Gebäude im Hintergrund und

sogar die feinen Adern auf den Händen

des Heiligen werden mit

außergewöhnlicher Präzision wiedergegeben.

Ibarras Verwendung von Licht

und Schatten schafft eine

dramatische Atmosphäre, die

die Emotionen der Szene

noch stärker betont.

Die diagonal einfallenden

Strahlen des Lichts erzeugen

tiefe Schatten und

unterstreichen die

emotionale Intensität des

Moments.

Element Beschreibung
Lichtführung Diagonal, stark kontrastierend
Farbpalete Dunkel, gedämpft, mit Akzenten in Gold und Rot
Komposition Zentralperspektive, Fokus auf den Heiligen
Details Präzise Wiedergabe von Gewändern, Architektur, Gegenständen

Die Bedeutung des Heiligen José de Calasanz

José de Calasanz (1556-1648) war ein

spanischer Priester und Gründer

des Ordens der Piaristen. Er engagierte sich

für die Bildung und Erziehung

von Kindern aus armen

Familien. Sein

Bildnis in Ibarras Gemälde ist

ein Symbol für

Mitleid, Nächstenliebe und

Bildung, Werte, die im Mexiko des 18.

Jahrhunderts besonders

wichtig waren.

“Der Tod von San José de Calasanz” ist

nicht nur ein

beeindruckendes Kunstwerk, sondern

auch ein Spiegelbild der

gesellschaftlichen und religiösen

Strukturen Mexikos im 18.

Jahrhundert. Es zeigt die tiefe

Verehrung für Heilige

und den Glauben an das ewige Leben.

Gleichzeitig offenbart es

die Bedeutung von Bildung

und soziale Gerechtigkeit,

Werte, die auch heute noch

von großer Aktualität sind.

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